Wanderung 2020 / Prättigau
1. Wanderung: 27. - 30. 08.2020
2. Wanderung: 14. - 17. 09.2020
Prättigau, ein Walser-Hotspot
Die Walserkultur authentischer darzustellen als im Prättigau erlebt, ist kaum zu überbieten. Die Frauen und Männer des Tals legten sich ins Zeug und in die Trachten, um den sechs Dutzend Wallisern ihre Heimat und Urheimat in unterschiedlichsten Facetten zu präsentieren.
Die lange Reise der Walser
Die Teilnehmer der zwei identischen Viertagesreisen ins Prättigau erlebten dieses Jahr einige Überraschungen. Kurz nach der Anmeldezeit brach Corona aus und bald musste schon die Juni-Reise in den September verschoben werden.
Nach der langen Anfahrt über Nufenenpass, Misox (die Freiherren von Sax-Misox waren verantwortlich für die Ansiedlung der Walliser im Hinterrhein), San Bernardino, Thusis und Davos war das Mittagessen in Klosters angesagt mit anschliessender Wanderung hinein ins einsame Tal gegen Silvretta nach Monbiel und Garfiun.
Match bei den Hürnä-Weltmeistern
Bei der Wanderung um die Gipfel von Furna kamen die Oberwalliser kaum aus dem Staunen: Jede noch so steile Ecke war sauber gemäht und jeder Gipfel wurde abgeheut. Die Leute hinter dieser Arbeit brachten am Nachmittag den Gästen das Hürnä bei, ein Bauerngolf oder die Urvariante vom Hornussen, die die Walliser ins Prättigau mitgebracht haben sollen. Da das Hürnä nur hier gespielt wird, konnten die Gäste bei den Hürnä-Weltmeistern trainieren, den Huri aufwärts ins gegnerische Feld zu schlagen. Ein kleiner, spektakulärer Unfall zeigte denn auch die Gefahren dieses Sports auf. Ein gediegener Apéro mit den Einheimischen und ihren leckeren Produkten rundete den Anlass ab. Dabei strich die spontan dazu gestossene Gemeindepräsidentin Cornelia Roffler-Jossen (in Naters aufgewachsen!) die Vorzüge ihres Furnas heraus.
Hinter dem Mond links
In der August-Wanderung fiel der dritte Tag dem Starkregen zum Opfer. Morgens kamen die Schnäppchenjäger-innen im Outlet in Landquart zum Zug, am Nachmittag die Kulturinteressierten im Kirchner-Museum in Davos.
Die Wanderungen am dritten Septembertag führten weit hinein ins Seitental nach St. Antönien. Hoch hinauf, vorbei am Carschinasee inmitten trockener Matten und weiter hinauf zur Carschinahütte vor der mächtigen Kalkwand der Sulzfluh. Ein Bad im Partnunsee kühlte den heissen Septembertag ab und zum Dessert fuhren die meisten Wanderer auf dem Trottinett nach St. Antönien, sodass alle an der Führung durch das Dorfmuseum und zu den Scherenschnitten von Museumsführerin Monika Flütsch, die sowohl traditionelle wie ungewohnte Sujets in Übergrössen schneidet.
Die Prättigauer Chreemäri wurde eine ganze Kiste los
Auf der Abschlusswanderung von Küblis nach Jenaz präsentierte Kulturvernetzerin und Autorin Marietta Kobald als Prättigauer Chreemäri witzig die Kunsthandwerke, die sie bei Kolleginnen gesammelt hat und verkaufte auch gleich fast eine ganze Kiste davon.
So haben die Prättigauer einen nachhaltigen Eindruck bei den Walserwanderern hinterlassen.